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Sanierung der Burgruine „Kuhburg“ in Wüsten Vahrnow zur touristischen Erschließung

Meldung aus Wüsten Vahrnow
sanierte „Kuhburg“ in Wüsten Vahrnow (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: sanierte „Kuhburg“ in Wüsten Vahrnow

Mit Beschluss der Gemeindevertretung Gülitz-Reetz vom 07.09.2021 wurde der Grundstein für eine mögliche Sanierung der Burgruine „Kuhburg“ in Wüsten Vahrnow gelegt.
 

Zuvor hatten Herr Gordon Thalmann von der Denkmalschutzbehörde des Landkreises Prignitz in Kooperation mit dem BLDAM und dem Professor Herrn Felix Biermann von der Universität Stettin in einem kleinen Forschungsprojekt den ursprünglichen Charakter und Sinn der Anlage geklärt.

Nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und aufgrund zahlreicher archäologischer Funde konnte die Burgruine in die Hälfte des 13. und 14. Jahrhunderts datiert werden und somit eine zeitliche Zuordnung erfolgen.

Die „Kuhburg“ war im Mittelalter ein befestigter Rittersitz und gehörte zum Herrschaftsbereich der Gans Edlen Herren zu Putlitz, die hier schon früh im Rahmen der Deutschen Ostsiedlung als gebietende Fürsten in der Mark Brandenburg auftraten.

Diese mittelalterliche Turmburg setzte aber auch große materielle Voraussetzungen voraus und kündet von einem besonderen Anspruch, der weit über die Prignitz und Brandenburg hinaus geht.
 

Im Jahr 2020 wurde die Burgruine „Kuhburg“ Wüsten Vahrnow zum Bau- und Bodendenkmal (Denkmal-ID09162014) erklärt.

 

Die Gemeinde Gülitz-Reetz allein hätte die notwendigen Kosten für die bauliche Sanierung und Sicherung jedoch nicht aufbringen können und konnte mit Unterstützung der LAG Storchenland Prignitz einen Fördermittelantrag beim Landesamt für ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung (LELF) stellen. Für dieses Projekt wurden Gesamtkosten von ca. 202.000 € veranschlagt, wobei die Gemeinde Leader-Fördermittel in Höhe von 151.500 € bewilligt bekommen und einen Eigenanteil in Höhe von 50.500 € zu erbringen hat.

 

Die Burgruine wurde begehbarer gemacht und die Zuwegung begrünt. Weiterhin wird auch noch eine Informationstafel in der Konstruktion des Treppenturmes aus wetterfestem Stahl eingelassen.

   Sanierte „Kuhburg“ mit Treppengestell 

     Informationsplattform 

 

Geplant wurde dieses Projekt vom Architekten Jan Bodenstein (BOARCHiTEKT) aus Wittenberge und die praktischen Ausführungsarbeiten vor Ort durch das Architektur- und Ingenieurbüro Wieck aus Perleberg begleitet.

 

Mit diesem Sanierungsprojekt soll neben der baulichen Absicherung dafür gesorgt werden, dass diese nicht dem unwiederbringlichen Verlust anheimfällt. Diese mittelalterliche Turmburg mit ihrer repräsentativen Symbolkraft reiht sich ebenfalls in die Marke der „Zeitschätze Prignitz“ ein und bereichert somit auch das kulturelle Erbe der Region.

 

Weiterhin soll mit diesem Sanierungsprojekt auch ein touristisches Naherlebnis- und Erholungsziel im Grünen zugänglich gemacht werden, die „Kuhburg“ liegt unmittelbar zwischen den Knotenpunkten 74 und 76 im Radwegenetz der Prignitz und fördert auch so das aktive Erleben in einer der ältesten Kulturlandschaften der Mark.

 

P e t e r   J o n e l

 

Leiter Bau- und Ordnungsamt

Amt Putlitz-Berge

 

Quellen: Jan Bodenstein (Architekt/Wittenberge)

Gordon Thalmann (Denkmalschutzbehörde/LK Prignitz)

Mike Laskewitz (Tourismusverband Prignitz e.V.)

Fotoserien

Sanierung Burgruine „Kuhburg“ Wüsten Vahrnow (MI, 04. September 2024)

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